schlomo trifft - Yurij Tsoglin
(Fotomontage KKW Tschernobyl und Yurij Tsoglin: Schlomo)
Das Reaktorunglück in Tschernobyl liegt schon mehr als 35 Jahre zurück, fast ein halbes Menschenleben. Ich gebe ehrlich zu, sehr betroffen gewesen zu sein, als ich von diesem GAU erfuhr, zumal ich mich in einem Großteil meines Arbeitslebens mit „Strahlungsuntersuchungen“ beschäftigte. Und natürlich war und ist mir die Gefahr, die von radioaktiver Strahlung ausgeht immer bewusst, ebenso wie der Fakt, dass noch 300 Jahre vergehen werden bis in Tschernobyl wieder „Normalität“ eintreten kann. Das ist fast das Zehnfache der bisher verstrichenen Zeit.
Ich treffe ab und an einen Wissenschaftler, der eine besondere Beziehung zu Tschernobyl hat.
Dem gebürtigen Ukrainer, sieht und merkt man weder sein Alter noch seine äußerst gefährliche ehemalige Tätigkeit im Kernkraftwerk in Tschernobyl an. Er war mit der Leitung und Durchführung der Arbeit zur Gewährleistung der Sicherheit der Überreste des Kernbrennstoffs im havarierten 4-ten Block des KKWs betraut worden und von 1986 bis 1988 vor Ort tätig. Er war in den 90er Jahren Co-Leiter des internationalen Projekts zur Sicherheit ukrainischer Atomkraftwerke, Vertreter der Ukraine bei der International Atom Energy Agency in Wien, Berater beim Lehrstuhl für Kerntechnische Anlagen an der TU Dresden und hat schließlich auch die Gesellschaft für Kultur, Ingenieurwesen und Wissenschaften, kurz KIW, in Dresden gegründet. Besonders Tschernobyl lag ihm am Herzen, als wir uns vor einigen Jahren erstmals trafen.
Heute ist er mein – nein unser – Gast: Dr. Yurij Tsoglin.
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Musik zum Sendeschluss.