Politik Spezial - am Sonntag
Sklavenhandel: Über die Ursachen von Rassismus und Reichtum und
Auswanderer, Flüchtlinge und „Herrenmenschen“
Wir hören zwei Sendungen von Radio Flora aus Hannover
Sklavenhandel: Über die Ursachen von Rassismus und Reichtum
Der Handel mit afrikanischen Sklaven und deren Verschiffung nach Amerika, wo sie auf den neu entstandenen Plantagen ge- und verbraucht wurden, legte die Grundlage für die Industrialisierung Europas. Im Radiofeature werden die historischen Hintergründe des atlantischen Dreieckshandels beleuchtet. Nicht nur die großen Kolonialmächte England, Spanien, Frankreich, Portugal und die Niederlande profitierten vom Raub afrikanischer Arbeitskräfte, auch deutsche Handelshäuser und Landesfürsten bereicherten sich am Menschenhandel. Und auch mancher norddeutsche Seemann heuerte auf Sklavenschiffen an, in der Hoffnung dem alltäglichen Elend zu entkommen. Für die verschleppten Afrikanerinnen und Afrikaner bedeutete das Leben auf den Sklavenschiffen und die Plackerei auf den Plantagen eine endlose Folge von Gewalt und Horror.
Auswanderer, Flüchtlinge und „Herrenmenschen“
Von 1800 – 1914 verließen 5,5 Millionen Menschen Deutschland, um sich auf Dauer in Übersee anzusiedeln. Sie flohen vor der wirtschaftlichen Misere und den repressiven politischen Zuständen und versuchten in der „Neuen Welt“ auch ein neues Leben und ihr Glück zu finden. Doch in der „Neuen Welt“ lebten bereits Menschen, die nun von europäischen Einwanderern bekämpft, unterdrückt und ausgerottet wurden. Viele der Migranten aus Europa fühlten sich gegenüber den Einheimischen als „Herrenmenschen“, deren Aufgabe es sei, „die Wilden“ zu christianisieren und zu zivilisieren, was bedeutete, sie zur Arbeit für die Weißen zu erziehen.
Aber angefangen hatte alles schon viel früher. Bereits wenige Jahre nach der „Entdeckung“ Amerikas durch Kolumbus, versuchten deutsche Handelshäuser und Fürsten sich ein Stück vom kolonialen Kuchen abzuschneiden.
Politische Themen zum Sonntagnachmittag.