Frauentag - Gemeinsames Radio
Bereits in den vergangenen Jahren vernetzten sich Redaktionen über den Bundesverband der Freien Radios. 2019 sendete ein Redaktionszusammenschluss aus Erfurt, 2020 aus Dresden. Dieses Jahr können wir uns nicht treffen, aber wir senden und hören uns! Schaltet ein!
Der 8. März ist eigentlich ein Tag der Straße und der Demonstrationen. Durch die Covid-19-Pandemie wird das vielerorts dieses Jahr nicht möglich sein. Gründe, um laut zu sein gibt es dennoch genug: Unter der Pandemie verschärfen sich die bestehenden Ungleichheiten. Frauen: arbeiten in unterbezahlten und erschöpfenden Berufen zum Beispiel in Krankenhäusern und in der Pflege. Sie leisten den großen Teil der Sorge- und Erziehungsarbeit und verdienen weniger. Durch geschlossene Schulen und Kitas steigt die Betreuungszeit. Der Wegfall des öffentlichen Raums setzt Frauen vermehrt Gewalterfahrungen aus, die gleichzeitig unsichtbar bleiben. Ebenso wird der Zugang zur medizinischen Versorgung, zum Bespiel zu Schwangerschaftsabbrüchen, erschwert.
Kein Retro, kein zurück ins Heim: Wir brauchen keine Blumen und keinen Applaus. Deshalb senden Redaktionen und Einzelpersonen aus den Freien Radios am 8. März ein Sonderprogramm. Wir nehmen die Mikrofone selbst in die Hand und berichten über internationale Kämpfe zum Beispiel in Lateinamerika oder Polen. Wir thematisieren die Verschränkung von Feminismus mit anderen emanzipativen Bewegungen wie Klimagerechtigkeit, Antirassismus und Migrant:innenorganisation. Wir beleuchten den Kulturbetrieb und hören feministische Musiker:innen, befassen uns mit Körperlichkeit, Sexualität und Selbstbestimmung und wir machen Gewalterfahrungen sichtbar.
Informationen zum Programm tagesaktuell auf coloradio.org